shut up and listen! 2017

 

Interdisziplinäres Festival für Musik und Klangkunst



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Freitag, 8. Dezember 2017, 20.30

Peter Ablinger

RENATE FUCZIK | IN G — Konzert

Mit Peter Ablinger (Klangregie), Matthias Lorenz (Violoncello) und Jaime Wolfson (Klavier)



Peter Ablinger, RENATE FUCZIK

[Peter Ablinger: RENATE FUCZIK]

 

RENATE FUCZIK

für Klavier und 1 Lautsprecher (2006-2026)

ein 24 Stunden- (Endlos-) Stück
in jeder beliebigen Länge aufführbar

bisherige Gesamtdauer: 264' (12:00-13:24 and 18:00-21:00)

Das Stück basiert auf der Stimmaufnahme der ehemaligen österreichischen Telefonzeit, welche seit den 70er Jahren unter der Telefonnummer 1503 erreichbar war. Alle 10 Sekunden wiederholt sich eine weibliche Stimme, die z.B. um 18:19:20 Uhr lautet: „Es wird mit dem Summerton: 18 Uhr, 19 Minuten, und 20 Sekunden [tüt].“ Sprecherin war eine Mitarbeiterin der österreichischen Post, Renate Fuczik. Für die Komposition „Renate Fuczik“ sollen irgendwann alle 24 Stunden zur Verfügung stehen. Eine Aufführung kann eine beliebige Dauer haben (10 Sekunden, 3 Minuten, 1 Stunde, etc.), muss aber in jedem Falle exakt mit der Realzeit übereinstimmen — und zwar mit der "Wiener Zeit" (= Zentraleuropäische Zeit, CET). Das Stück ist auch Teil des Zyklus „Voices and Piano“, kann aber auch unabhängig oder in anderen Konstellationen präsentiert werden.

http://ablinger.mur.at/txt_RenateFuczik.html

IN G

für Cello und Environment, 16'41"

Harmonie und Elektrizität

Es gibt kaum noch einen Ort, innen wie außen, an dem nicht Elektrizität vorhanden ist und somit das elektrische Spektrum den jeweiligen Ort grundiert. Elektrizität grundiert nicht nur unsere soziale/ökonomische Welt sonder auch unser akustisches Umfeld. Ja, sie hat sich zu ihrer Voraussetzung gemacht. Und (gerade auch) Konzertsäale, Orte, die ursprünglich gebaut wurden, um uns von der sozialen/ökonomischen Welt abzuschotten, sind mit ihrer Licht- und Audiotechnik nicht nur davon betroffen, sondern gründen gerade auf der Voraussetzung Elektrizität.

Die Welt ist in Länder eingeteilt mit einer Stromfrequenz von 50Hz (z.B. Europa) oder einer mit 60Hz (z.B. Nordamerika). Die Welt reduziert sich, bis auf Ausnahmen in Bahn und Industrie, auf 2 Harmonien. Eine 50Hz Frequenz besteht aus einem Grundton zwischen Contra-G und Contra-Gis und allen seinen harmonischen Obertönen. Ein temperiertes oder "rein" intoniertes g oder gis - egal in welcher Oktavlage - generiert also unweigerlich eine Schwebung oder Dissonanz. Ein einzelner Ton erzeugt also bereits Inharmonizität. Harmonische Musik im strengen Sinne wäre nur mehr möglich, wenn sie sich an der örtlichen Stromfrequenz orientierte (und am Raum!).

Alles andere ist Dissonanz.

[Peter Ablinger]

Peter Ablinger

siehe: Peter Ablinger Hinweisstücke


Matthias Lorenz (Violoncello)

Jaime Wolfson (Klavier)